Um die ersten Apps programmieren zu können, braucht man erst einmal die richtige IDE.
IDE steht für „integrated development environment”. Auf Deutsch heißt es so viel wie Integrierte Entwicklungsumgebung.
Der Begriff stammt aus den 1980er Jahren. Zu der Zeit mussten Programmierer ihren eigens geschriebenen Quellcode mit verschiedenen Programmen über die Terminal zu einer ausführbaren Datei zusammenfügen.
Dabei brauchten Programmierer erst einmal den Texteditor, um das Programm zu schreiben. Danach brauchten sie einen Compiler, der ihren geschriebenen Text in Maschinenbefehle umwandelt. Verschiedene Programmmodule wurden mit dem Linker zusammengefügt und die geschriebenen Programme mussten noch debuggt werden.
All diese Aufgaben werden von einer IDE abgenommen. Verschiedene Entwicklungskomponenten wurden in eine IDE eingebaut, um den Entwickler Arbeit und somit auch Zeit zu sparen.
Um Android-Apps zu entwickeln verwendet man die Entwicklungsumgebung Android Studio.
Der große Vorteil bei der Android-Programmierung gegenüber der iOS-Programmierung ist, dass Android Studio für Windows, Linux und Mac verfügbar ist. Nahezu jeder hat ein geeignetes System um mit der Android-Entwicklung zu beginnnen.
Bei der Installation von Android Studio werden weitere Programme (SDK und AVD) von Google installiert.
Das SDK (Software Development Kit) enthält verschiedene Android-Versionen, Dokumentationen, USB-Treiber, Beispiel-Apps und noch viele andere Werkzeuge, die zum Erstellen von Apps gebraucht werden. Über den SDK Manager werden alle Pakete installiert und verwaltet, die man zum entwickeln braucht.
Mit dem AVD (Android Virtual Device) Manager kann man sich Emulatoren erstellen, die ein komplettes Smartphone oder Tablet auf dem Computer simulieren. Sinn und Zweck dabei ist es, seine Apps auf möglichst vielen Geräten auszutesten ohne dabei jedes Gerät kaufen zu müssen.
In Android Studio programmiert man also die Apps in Java. Der Quellcode von Java-Programmen wird gewöhnlich in .java-Dateien gespeichert.
Um diesen Quellcode bis zu einer ausführbaren App zu bringen. Benötigt es einige Zwischenschritte. .java-Dateien müssen zuerst in .class-Dateien umgewandelt werden. Diese Aufgabe übernimmt das jdk von Oracle. .class-Dateien enthalten keinen Quelltext mehr, sondern Bytecode. Dieser Bytecode enthält Befehle, der von einer Laufzeitumgebung interpretiert wird. Näheres zu diesem Thema wird später erläutert.
Da dieser Bytecode allerdings nicht den Anforderungen von kleinen mobilen Geräten entspricht, konvertiert das SDK von Google das .class-Format in ein eigenes .dex-Format. .dex-Dateien sind weiter an einen kleinen Speicher optimiert und können mehrere .class-Dateien ersetzen. Außerdem erstellt das SDK aus der .dex-Datei eine .apk-Datei, die sich auf Android Geräten installieren lässt.
Diese paar Erklärungen sollen zeigen, wofür wir die einzelnen Tools brauchen werden, die wir in den nächsten Abschnitten installieren.